Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

52 53 Sch i cksa l sa l sraum Sch i cksa l sa l sraum Schon wenige Wochen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ließ das NS -Regime reichsweit 60 bis 100 »frühe« Konzentrationslager und über 30 »Schutzhaftabteilungen« in Justiz- und Polizeigefängnissen ein- richten. In der Nacht vom 30 . zum 31 . Januar 1945 , nur wenige Stunden bevor die Rote Armee Sonnenburg erreichte, wurden die noch verbleibenden 819 Häftlinge durch ein 17 -köpfiges SS -Kommando exekutiert. Die vor Ort verübten Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden nie systematisch und konsequent straf- rechtlich verfolgt. Heute erinnert ein kleines Museum in der grenznahen Ortschaft Słońsk an das Schicksal der Häftlinge des Zuchthauses und KZ Sonnenburg. Zusammen mit dem Friedhof und seinen 16 Massen- gräbern gilt Słońsk heute als ein europäischer Gedenk- und Mahnort, der an diesen dunklen Abschnitt der Geschichte erinnert. Martyriumsmuseum Sonnenburg Das historische Gefängnis in Sonnenburg wurde in den 1930er Jahren zu einem Folter- und Repressionsort des NS-Regimes. Kontakt: ul. 3-go Lutego 54 66 - 436 Słońsk, Polen www.muzeum.slonsk.pl geöffnet: Januar –Dezember gPS : 52 ° 33 ‘ 50 . 6 “N 14 ° 48 ‘ 41 . 5 “E Martyriumsmuseum Sonnenburg i So wurde auch die 1836 in Sonnen- burg/Neumark errichtete »Königlichen Strafanstalt« zu einem frühen Konzent- rationslager für politische Gegner wie Kommunisten, Sozialdemokraten oder Gewerkschafter, darunter auch Land- tags- und Reichstagsabgeordnete sowie Parteifunktionäre aus dem nahen Berlin. Zu den berühmtesten Gefan- genen gehörten Carl von Ossietzky, Hans Litten oder Erich Mühsam. 1941 schuf Hitler mit dem „Nacht-und- Nebel-Erlass“ die Grundlage für die Verschleppung und Inhaftierung von über 7000 Oppositionellen in ganz Europa. Über 1500 von ihnen, aus dem besetzten Westeuropa und Norwegen, wurden zwischen 1942 und 1944 in Sonnenburg inhaftiert.

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